Boulderschuhe kaufen: Mit diesen Tipps findest du den perfekten Schuh!

Wer bouldern möchte, sollte unbedingt auf die richtige Ausrüstung und vor allem das richtige Schuhwerk achten. Dein Hobby macht gleich viel mehr Spaß, wenn du richtig guten Halt in deinen Boulderschuhen hast und nicht so leicht abrutschen kannst, oder? Es gibt aber einige Kriterien, die du unbedingt beachten solltest, wenn du deine ersten Boulderschuhe kaufen willst.
 Welche das sind und wie du den für dich perfekten Boulderschuh findest, erfährst du in diesem Beitrag.

Worauf solltest du beim Kauf von Boulderschuhen achten?

Vorerst muss erwähnt werden, dass Boulderschuhe und Kletterschuhe nicht ein und dasselbe sind. Boulderschuhe sind speziell für das Bouldern gedacht, sprich das Klettern an Felswänden ohne Kletterseil und Gurt.

Die Größe deiner Boulderschuhe

Ich kann dir raten, beim Kauf deiner Boulderschuhe eine kleinere Größe, als deine gewöhnliche Schuhgröße, zu wählen. Der Grund dafür ist, dass der Boulderschuh fest und eng sitzen muss, sodass du nicht in den Schuhen rutschst.
Am Anfang können die Schuhe auch etwas drücken, das ist vollkommen normal. 
Dein Schuh wird sich sehr wahrscheinlich auch mit der Zeit etwas ausdehnen, was vom Obermaterial abhängig ist.

Der Preis deiner Boulderschuhe

Als Anfänger empfehle ich dir Schuhe im Bereich von 50 bis 70 Euro zu kaufen. Bist du Fortgeschrittener und suchst Schuhe für spezielles Bouldering, können die Preise bis zu 120 Euro hochgehen.

Die Sohle deiner Schuhe

Du solltest Boulderschuhe entweder mit sehr dünnen Socken oder komplett ohne tragen. Es ist wichtig, dass du in den Schuhen die Wand oder den Felsen spüren kannst. Boulderschuhe haben deshalb immer eine dünne Sohle und einen niedrigen Schaft. Da du die meisten Felsen mit wenigen Tritten, aber großer Kraft bewältigst, sind Boulderschuhe perfekt für kurzzeitige und intensive Belastungen.

Ebenfalls solltest du auf die verschiedenen Materialien und deren Unterschiede achten.
Die Sohle gibt es in vielen Variationen. Grundsätzlich gilt, dass Boulderschuhe keine dicke Sohle haben sollen.

Die Sohlenhärte kann man in weiche und harte Sohlen unterscheiden. Je weicher die Sohle, desto sensibler der Schuh. Sprich, du kannst gut einschätzen, wie dein Fuß auf dem Felsen steht. Der Schuh gibt dir aber auch weniger Unterstützung und du musst mehr Kraft mit deinem Fuß aufbringen. Du hast bei einer weichen Sohle mehr Reibung und Halt, aber größeren Verschleiß. Wenn du also super guten Halt haben möchtest und die Sohle dünn und weich ist, musst du damit rechnen, dass dein Schuh nicht so lange halten wird. Bei längeren Routen besteht die Gefahr, dass du Schmerzen in den Füßen bekommst.

Wenn du dich für härtere Sohlen entscheidest, musst du weniger Kraft aufbringen. Der Nachteil ist, dass du nicht so gut einschätzen und spüren kannst, wo und wie du mit deinem Fuß platziert bist.

Du kannst außerdem zwischen ganzer Sohle, halber Sohle und Zwischensohle wählen.

Boulderschuhe gibt es mittlerweile auch mit eckigen und abgerundeten Kanten. 
Die abgerundeten Kanten geben mehr Sensibilität und sind gut bei kleinen Tritten, denn der Schuh schmiegt sich an den Felsen an.

Wichtig ist auch der Downturn. Dieser beschreibt, wie stark die Sohle des Boulderschuhs gebogen ist. Wenn du Anfänger bist, empfehle ich dir Schuhe mit wenig bis keinem Downturn zu kaufen. Sie können höllisch unbequem sein und sind deshalb nicht für gerade oder geneigte Strecken zu empfehlen. Du solltest dann lieber auf eine bequemere Alternative zurückgreifen.

Bist du schon etwas erfahrener, kannst du gerne die Schuhe mit starkem Downturn kaufen. Diese sind perfekt für steile Gelände und Überhänge, da sie das komplette Gewicht auf den großen Zeh verlagern und du so selbst auf den kleinsten Tritten stehen kannst.

Wie findest du den passenden Boulderschuh?

Der ultimative Tipp ist, die Schuhe im Fachhandel zu testen und dich gut beraten zu lassen. Der Schuh kann dann direkt auf deinen Fuß und deine Zehenform abgestimmt werden.
Der Online-Kauf bringt hier leider ein gewisses Risiko mit sich, da viele Modelle sehr unterschiedlich ausfallen. Du kannst den Boulderschuh zwar zurückschicken, wenn er nicht passt, jedoch ist es schwer, eine Entscheidung zu fällen, wenn du keinen direkten Vergleich hast.

Du musst auch bedenken, dass nicht jeder Boulderer die gleiche Fußform hat. Grundsätzlich kannst du drei Formen unterscheiden:

  1. Wenn dein großer Zeh der Längste ist, spricht man von der ‘ägyptischen’ Form
  2. Ist der Zeigezeh der Längste, handelt es sich um die ‘griechische’ Form
  3. Sind beide Zehen etwa auf gleicher Ebene, hast du eine ‘römische’ Form

Es kann also gut möglich sein, dass dir bestimmte Schuhe nicht passen. Anstatt verschiedene Größen anzuprobieren, empfehle ich dir, lieber nach einem anderen Model Ausschau zu halten.

Wie müssen deine Boulderschuhe sitzen und wie eng sollten sie sein?

Einer der wichtigsten Punkte beim Kauf ist, dass dein Boulderschuh eng und fest sitzen muss, da du den Schuh ansonsten beim Bouldern eventuell verlierst. Es gibt bestimmte Techniken, wie z. B. der Heelhook, bei der man sich mit seiner Ferse festhaken muss und das ist mit lockeren Boulderschuhen einfach nicht möglich.

Zu enge Boulderschuhe sind aber auch nicht gut. Deshalb ist es wichtig, dass du ein gutes Mittelmaß findest.

Du solltest darauf achten, dass deine Schuhe eine ähnliche Form zu deiner Fußform haben. Deine Füße sollten auf keinen Fall in eine unnatürliche oder spitze Form gezwängt werden, denn das bereitet am Ende nur Schmerzen. Grundsätzlich gilt, dass du die optimale Größe gefunden hast, wenn deine Zehe die Schuhe vorne spüren und gerade anstehen.

Weitere Tipps, die du vor dem Kauf deiner Boulderschuhe beachten solltest

Beim Kauf deiner Boulderschuhe solltest du einige Kriterien und Merkmale miteinander vergleichen. Welche das sind, verrate ich dir hier:

Boulderschuhe gibt es mittlerweile in allen Farben, Formen und Variationen.

Generell kann ich dir empfehlen, dass die Optik beim Kauf zweitrangig sein sollte. Die Performance des Boulderschuhs steht im Vordergrund.

Ich rate dir grundsätzlich davon ab, zu billige Boulderschuhe zu kaufen, da diese nicht sehr hochwertig sind. Du möchtest ja eine möglichst lange Lebensdauer deiner Schuhe und sie nicht alle paar Wochen auswechseln müssen, oder?

Außerdem würde ich mich beim Kauf der Boulderschuhe nicht direkt auf eine Marke fokussieren. Hat eine Marke beispielsweise super Rezensionen, muss es nicht unbedingt heißen, dass dir die Schuhe dieser Marke passen und für deine Fußform gemacht sind.

Beim Obermaterial kannst du zwischen Leder und Synthetik entscheiden. Bei Leder kannst du ruhig eine Größe kleiner kaufen, sodass der Schuh sehr eng sitzt, denn Leder weitet sich mit der Zeit. Das Gute an Leder ist auch, dass es sich genau an den Stellen weitet, an denen Belastung ausgeübt wird. Bei Kunstleder und anderen Stoffen weitet sich nichts und du kannst relativ beruhigt die richtige Größe kaufen. Bei längeren Boulder-Touren empfehle ich dir jedoch Synthetik-Schuhe, da diese schneller trocknen. (Lese-Tipp: „Boulderschuhe waschen“)

Auch die Verschlussvariante deines Boulderschuhs kannst du selbst wählen: Klettverschluss, Schnürung und Slipper stehen hier zur Auswahl. Die Schnürung ist die sicherste und festeste Variante. Der Slipper ist am einfachsten an- und auszuziehen. Und die Klettverschlussvariante ist generell eine gute Alternative für beides.

Es gibt mittlerweile zahlreiche Boulderschuh-Anbieter und -Fachgeschäfte. Welches Boulderschuh-Modell du wählst, hängt natürlich stark von deiner persönlichen Vorliebe, dem Einsatzgebiet und deinem Geschmack ab.


Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Beitrag die Entscheidung erleichtern, wie du den für dich richtigen Boulderschuh kaufen kannst. Wie du gemerkt hast, muss der Kauf auf deine individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden und ich kann dir nur wärmstens ans Herz legen, viele verschiedene Boulderschuhe anzuprobieren, um deinen perfekten Schuh zu finden.

Lass uns doch einen Kommentar da und teile uns mit, für welches Paar Boulderschuhe du dich entschieden hast. Frohes Kaufen – und Bouldern!

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